Entwicklung des Holzskelettbaus

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Entwicklung des Holzskelettbaus

Wie sich der Holzskelettbau in den letzten Jahrtausenden entwickelt hat, erfahren Sie in dem folgenden Video.

Der Mensch begann in der Altsteinzeit, ca. 35.000 v. Chr., mit dem Bau künstlicher Behausungen. Bis zur Jungsteinzeit, ca. 8.000 v. Chr., waren es einfache Wind- oder Schutzschirme aus Zweigen oder Ästen, die halbkreisförmig in die Gabelung von Baumstämmen gesteckt und mit Häuten, Schilf oder Blattwerk abgedeckt wurden.

In der mittleren Steinzeit um 10.000 v. Chr. wurden ovale, halb unterirdische Hütten anstelle dieser Bauweise verwendet. Diese wurden wiederum von den ersten Pfahlbauten über dem Wasser oder der Erde abgelöst, die bis heute als Vorläufer der Fachwerkhäuser und Holzskelettkonstruktionen gelten.

Im dritten Jahrtausend vor Christus kam die rechteckige Hüttenform zusammen mit den Pfahlbauten aus dem Nahen Osten und löste die runde Grundrissform teilweise in größeren Ansiedlungen ab. Im Süden der heutigen Türkei wurden etwa 6000 v. Chr. Wohnhäuser aus einem tragenden Holzskelett mit vorgesetzten Lehmziegelwänden und einem Flachdach aus Holz errichtet. Ähnlich wie in Europa war auch die Bauweise im neolithischen Ägypten von runden und ovalen, halb unterirdischen Hüttenkonstruktionen geprägt.

Nach der Vereinigung von Ober- und Unterägypten ca. 3000 v. Chr. wurde die Holzskelettbauweise zur Staatsbauweise. Charakteristisch waren einfache Holzfachwerke mit Ausfachungen aus geflochtenen Matten.
Auch die ersten Häuser der Römer waren Pfahlbauten, die im 8. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurden. Eine geläufige Bauweise um 25 v. Chr. war das Holzfachwerk.

In China wurden bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. runde oder quadratische Hütten aus Holzpfeilern gebaut. Im 18. bis 11. Jahrhundert v. Chr. zeigten die Häuser bereits Komponenten der späteren Holzarchitektur. Die chinesische Holzarchitektur verbreitete sich bis 600 n. Chr. und brachte die Pagode hervor.

In Japan wohnten die ersten Menschen in einfachen Hütten über einer Grube. Der Holzbau wurde in Japan zu einer dominierenden Bauweise. Mit der kulturellen Bindung an China im 5. Jh. änderte sich auch die Architektur. Der Horyuji-Tempel aus dem 7. Jahrhundert ist das älteste erhaltene Holzbauwerk der Welt.

In Mitteleuropa hat sich die Fachwerkbauweise aus der germanischen Pfostenbauweise entwickelt. Die Fachwerkbauweise erlebte ihre Blütezeit im 15. bis 17. Jahrhundert und wurde später zunehmend durch massivere Bauweisen ersetzt.

In Nordamerika kam die Holzfachwerkbauweise um 1600 an und brachte mittelalterliche Stilelemente mit sich. Die Verbreitung von Sägemühlen und die Erfindung einer Maschine zur Nagelherstellung führten zur Entwicklung neuer Bausysteme wie der “Balloon-Frame” und der “Platform-Frame” Bauweise.

Der Holzskelettbau war in den USA und Kanada die erste ingenieurmäßig berechenbaren Holzbauweise, die später nach Europa zurückkehrte und sich mit neuen Verbindungstechniken verbreitete.

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