5.3 Deckensanierung

Schallschutzoptimierung
Die im Kapitel 4. (Holzfaserdämmung in Boden und Decke) dargestellten Anwendungen von Holzfaserdämmstoffen sind grundsätzlich auch bei der energetischen und/oder bauakustischen Sanierung von Böden und Decken im Bestand anwendbar.

Hier ist allerdings stets der Zustand der vorhandenen Bausubstanz zu prüfen. Insbesondere ist die Tragfähigkeit von Deckenbalken, Dielenböden, Deckeneinschüben und ggf. Unterdecken von Geschossdecken zu beachten, da die neuen Bauteilschichten oft zusätzliches Flächengewicht aufbringen und bei einer geänderten Nutzung der Räume ggf. höhere Verkehrslasten zu berücksichtigen sind.

Der Variantenreichtum an Geschossdecken bei Bestandsbauten ist enorm, sodass für eine bauakustische Sanierung stets individuelle Lösungen erarbeitet werden müssen.

So können Verbesserungen an Massivdecken mit neuen schwimmend verlegten Estrichen bzw. Trockenestrichen, und/oder mit zusätzlichen, gedämmten Unterdecken erzielt werden.

Beispiel: Aufbau einer Decke mit Trittschalldämmung

Trockenestrich, hier aus
Gipsfaser-Estrichelementen

Holzfaser-Trittschalldämmplatte,  
22/21 mm

Beschwerungslage

Deckenbalken
Hohlraumdämmung aus
flexiblen Holzfaserdämmmatten
ggf. Rieselschutzpapier
Holzwerkstoffplatte
Unterdecke aus z.B. Gipsfaserplatten
Lattung an Federbügeln

Eigenschaften

  • Trittschallschutz: Ln,w,P = 49 dB, Prüfbericht
  • Luftschallschutz: Rw,P = 65 dB, Prüfbericht
    (Wohnungstrenndecke gemäß DIN 4109 ; Nutzlastbereich nach DIN EN 1991-1-1: A3)

Bei historischen Holzbalkendecken kann eine Sanierung ebenso von oben, von unten sowie von beiden Seiten erfolgen. Und wie bei Holzdecken im Neubau gilt auch hier, dass wirksame Verbesserungen des Schallschutzes durch drei wesentliche Maßnahmen erreicht werden:

  • Schwimmend verlegte Oberböden
  • Erhöhung des Flächengewichtes auf oder in der Decke
  • Entkopplung der Unterdecke.
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